Wellness-Liebling Sauna: Gesundes Vergnügen, aber richtig!
Was Du schon immer über das Thema Sauna wissen wolltest
Im Zuge der Wellnessbewegung hat das Saunabaden einen regelrechten Boom erlebt. Doch immer noch gibt es viel Unwissen und falsche Vorstellungen über den Besuch einer (öffentlichen) Sauna, über Nutzen und Wirkungen. Der Deutsche Wellness Verband beantwortet Fragen rund um das gesunde Schwitzen in der Sauna.
Winterzeit ist Erkältungszeit. Kann ich mit Sauna Erkältungen vorbeugen?
Der ständige Wechsel von Wärme- und Kältereizen gewöhnt den Körper daran, sich schnell auf veränderte Temperaturen einzustellen. Die Körperinnentemperatur erhöht sich um 0,5 bis etwa 1°C: das Immunsystem wird so gestärkt. Erkältungen, grippale Effekte, Sommergrippe und auch die „echte“ Grippe haben so deutlich schlechtere Chancen, zuzuschlagen.
Wie oft sollte ich in die Sauna gehen, um ein starkes Immunsystem zu bekommen?
Zum Saunieren solltest Du Dir Zeit nehmen, um in den Genuss des maximalen Benefits zu kommen. Ideal sind zwei bis drei Saunagänge von jeweils etwa 8 bis 12 Minuten, höchstens aber 15 Minuten. Regelmäßigkeit verspricht eine wohltuende Wirkung: Ein- bis zweimal pro Woche sollte ein Saunatag genossen werden.
Hat die Tageszeit einen Einfluss auf die Saunawirkung?
Am günstigsten ist es allein aus praktischen Gründen, die Sauna am Nachmittag oder frühen Abend zu besuchen. Wer später am Abend einen Saunagang macht, muss mit Schlafstörungen rechnen Probier aber am besten selbst aus, zu welcher Tageszeit Du Dich während und nach dem Saunabesuch am wohlsten fühlst.
Welche verschiedenen Saunaarten gibt es?
Die Möglichkeiten, ins Schwitzen zu kommen, sind vielfältig. Man unterscheidet nach Höhe der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit. Die finnische Sauna gilt mit 80 bis 100°C als die klassische Art des Saunierens. Wegen der mit 2 bis 10% sehr geringen Feuchte wird diese Variante auch als Trockensauna bezeichnet. Die wichtigsten Wirkungen sind Entspannung, Abhärtung und Stärkung des Herz-/Kreislaufsystems. Die so genannten feuchten Warmluftbäder (hierzu gehören das römische Tepidarium oder auch das türkische Hamam) werden nur 40 bis 60°C warm, dafür aber 35 bis 50% feucht. Diese Bedingungen eignen sich für Sauna-Anfänger und Menschen mit hohem Blutdruck. Das Dampfbad (z.B. römisches Caldarium, russische Banja) hat bei Temperaturen von 45 bis 60°C die höchste Luftfeuchtigkeit (100%) was den Bronchien und Atemwegen, aber auch der Muskulatur, dem Bindegewebe und den Gelenken gut tut.
Mein Kreislauf macht schnell schlapp.
Wer mit Kreislaufproblemen zu kämpfen hat, sollte ein paar Regeln beachten: Nicht mit vollem Magen in die Sauna gehen, zusätzliche Kreislaufbelastungen wie das finnische Quästen, Aufgüsse, Büstenmassagen oder heftige Diskussionen meiden, nach dem Liegen nur langsam wieder aufrichten und erstmal Sitzen bleiben. Für Saunagänger mit niedrigem Blutdruck sind die anschließenden Kaltwasseranwendungen besonders wichtig.
Ich bin begeisterter Freizeitsportler. Darf ich danach gleich in die Sauna gehen?
Nach sportlicher Verausgabung solltest Du erstmal eine Ruhephase einlegen und den Puls auf 100 Schläge/Minute runter kommen lassen. Vor dem Saunagang sollte der Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust mit Wasser und Saftschorlen wieder ausgeglichen werden. Durch das anschließende Hitzebad wird die beim Sport produzierte. Milchsäure schneller abtransportiert, die Muskelregeneration wird beschleunigt.
Ich habe mir einen ziemlichen Muskelkater zugezogen. Ist Hitze da hilfreich?
Muskelkater entsteht durch intensive und ungewohnte Belastungen der Muskulatur. Lindernde Maßnahmen wie Massagen, Whirlpool und Saunawärme helfen gegen das typische Ziehen in den beanspruchten Körperpartien. Gerade das Schwitzbad regt den Stoffwechsel, die Durchblutung und die muskuläre Tiefenentspannung an.
Macht Sauna schlank? Ich möchte unbedingt ein paar Kilos loswerden.
Wiegt man sich vor dem Hitzebad und danach, stellt man fest, etwa 0,5kg pro Saunagang verloren zu haben. Allerdings nur Wasser, Körperfett lässt sich nicht so einfach wegschwitzen. Immerhin wird beim Saunieren die Produktion des Hormons Somatotropin angeregt. Dieses beeinflusst die Fettspaltung und den Fettabtransport aus den Fettzellen. Insofern kann ein Saunabad das Abnehmen positiv begünstigen.
Duftkonzentrate riechen zwar gut. Aber welche Wirkungen haben die verschiedenen Aufgüsse noch?
Es gibt verschiedene Duftkonzentrate mit ätherischen Ölen, den unterschiedliche, wohltuende Effekte zugesprochen werden: Eukalyptus beispielsweise soll die Atemwege befreien, Jasmin Muskelkrämpfe schneller verschwinden lassen und erfrischend wirken, Rosmarin wiederum nach dem Sport wieder munter machen, Wacholder Stress beseitigen und Mandarine wie ein Antidepressivum wirken.
Mein Alltag ist sehr hektisch. Kann ich mit einem Hitzebad Stress abbauen?
Hitze und Kälte im Wechsel haben einen Einfluss auf das vegetative Nervensystem. Die Rezeptoren in der Haut leiten die Wechselreize über das Nervensystem an das Gehirn weiter. Wer regelmäßig in die Sauna geht, trainiert diese Signalübertragung des Nervensystems. Folge: Es kommt auch mit anderen Reizen besser zurecht, Aggressionen und Stress werden abgebaut. Die anschließende Ruhephase unterstützt den Effekt.
Ich habe gehört, dass Sauna trockener Haut gut tut. Stimmt das?
Das stimmt. Die oberste Hautschicht nimmt Flüssigkeit auf und wird dadurch glatter, straffer und praller. Außerdem spült der Schweiß Bakterien von der Haut, der Talg in den Talgdrüsen fließt durch die Hitze ab und mit ihm gleich lästige Mitesser. Die Haut wird also auch gleich porentief gereinigt.
Wann ist die beste Zeit zu trinken? Zwischen den Saunagängen oder erst zum Schluss?
Der Flüssigkeitsverlust sollte in jedem Fall auch zwischen den Saunagängen ausgeglichen werden. Spätestens nach dem Saunabesuch viel trinken, und zwar Wasser (es muss kein Mineralwasser sein) oder Saftschorlen im Mischungsverhältnis 1:3 (Saft zu Wasser). Alkohol ist nicht zu empfehlen, da er den Kreislauf nur unnötig belastet.
Meine Freundin hat mir von verschiedenen „Einreibe-Ritualen“ erzählt. Was hat es damit auf sich?
Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Beim „Salzaufguss“ wird erst aufgegossen, ein paar Minuten geschwitzt und sich dann mit Meersalz eingerieben. Peeling-Effekt: Durch das Salz werden tote Hautschüppchen entfernt, die Haut wird weich und rosig. Ähnlich funktioniert der „Honigaufguss“ mit dem Ergebnis einer streichelzarten Haut. Eine Packung Kreideschlamm auf dem Körper bewirkt ebenfalls einen reinigenden Peeling-Effekt. Der Schlamm sollte 15 Minuten antrocknen, d.h. in dieser Zeit wird ohne Dampf sauniert. Danach stellst Du ihn wieder an, der Kreideschlamm weicht auf, bröckelt ab und Du kannst ihn vom Körper rubbeln.
Die Finnen schlagen sich beim Schwitzen mit Birkenzweigen auf die Haut? Was steckt dahinter?
Zum Zeitpunkt eines Aufgusses schlagen die Finnen gerne mit frischen Birkenzweigen leicht auf die Haut – das wird auch Quästen genannt. Zum einen verbreiten Birkenzweige einen angenehmen Duft, zum anderen regt das Schlagen die Durchblutung der Haut an und man schwitzt mehr. Nachteil: Diese Methode belastet den Körper zusätzlich, die Herzfrequenz und der Blutdruck werden gepusht. Herzrhythmusstörungen können die Folge sein. In öffentlichen deutschen Saunen ist dieses Ritual eher unüblich.
Ich habe vor der Saunakabine Fußbecken gesehen. Was hat es damit auf sich?
Bei kalten Füßen empfiehlt es sich, vor dem Gang in die Saunakabine, die Füße in diesen Becken aufzuwärmen. Auch zwischen den Saunagängen empfiehlt es sich, die Füße in warmes Wasser zu halten. Dies soll den Rückgang der während des Saunagangs um 1 bis 2 Grad gestiegenen Körperkerntemperatur absenken helfen.
Es gibt Sauna-Kabinen mit Farblichtspielen. Wozu das?
Manche Saunaeinrichtungen sind mit Farblicht-Lampen ausgestattet, um die Stimmung zu stimulieren. Der Wechsel der Farben verläuft relativ langsam oder es sind mehrere Farblichter oder auch nur eines eingeschaltet. Den unterschiedlichen Farben werden bestimmte Wirkungen zugesprochen. Rot soll belebend wirken, gelb aufmunternd, grün und blau entspannend. Ob die verschiedenen Farben sich tatsächlich in dieser Weise auf die Stimmung oder auch gesundheitlich auswirken, ist fraglich.
Welche Vorteile hat das Schwitzen in Infrarotkabinen?
Bei der Infrarotsauna wird mit Strahlungswärme nur auf 40 bis 65°C eingeheizt. Mit Infrarotlicht wird nicht die Raumluft erhitzt, sondern der Körper, auf den die Strahlung trifft. Die Tiefenwirkung treibt die Schweißproduktion allerdings sehr an. Ein 30-minütiger Durchgang genügt. Vorteile: Positiver Effekt auf Muskulatur, Muskelverspannungen und Rückenbeschwerden.
Meine schwangere Freundin geht regelmäßig in die Sauna? Schadet das dem Baby?
Verläuft die Schwangerschaft unproblematisch, spricht nichts gegen einen Saunabesuch. Regelmäßiges Saunieren entspannt die Muskulatur nachhaltig und kann auf diese Weise die Geburt erleichern.
Wann sollte ich besser auf Sauna verzichten?
Wer an Fieber oder erhöhter Temperatur leidet, sollte auf Sauna verzichten, um nicht die körpereigene Temperaturregelung aus dem Gleichgewicht zu bringen. Eine ankommende Erkältung auszuschwitzen, bevor sie wirklich ausbricht, funktioniert nur in Ausnahmefällen. Meist bricht die Krankheit beschleunigt aus. Bei bestimmten Herzerkrankungen, organischen Entzündungen, Epilepsie, Wunden u.ä. solltest Du auf Hitzebäder verzichten bzw. vorher mit einem Arzt sprechen.