Qi oder Chi



Qi / Chi



 
 

Definition

Qi (sprich_ tschi) lässt sich in unseren westlichen Kulturraum nur schwer übersetzten. Es bedeutet eigentlich "Wirkung" und soll an der Entstehung und Aufrechterhaltung der Funktionen des lebendigen menschlichen Organismus wesentlich beteiligt sein.
Vereinfacht ausgedrückt bezeichnet "Qi" die Lebensenergie und ist Basis der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Aber mit Energie ist keine physikalische Kraft gemeint, sondern eine Energie, die in allem lebt, dem Materiellen und Immateriellen. Qi steckt in allem und bedingt alles. "Qi ist die Wurzel allen Lebens", so heißt es, die das Universum "bewegt" und die Menschen ”in Gang hält”.
Das Qi lässt sich innerhalb der TCM an der Aktivität und Ausgewogenheit der inneren Organe erkennen und auch diagnostisch nachweisen.


Methode

Das Arbeiten mit ”Qi” bedeutet Kraft auf die Mitte zu, bei der Gegensätze (yin und yang) und Disharmonien zwischen Körper und Universum ausgeglichen werden. Heilmethoden der TCM wie die Akupunktur oder Techniken wie Shiatsu, Tai Chi, Qi Gong und Aikido sollen das Qi stärken, wieder zum Fließen bringen oder harmonisieren.

Es werden verschiedene Formen des Qi unterschieden:
- das Qi der Nahrungsessenz
- das Qi der Funktionen der inneren Organe und der Körperstrukturen
- das pathogene Qi aus der Umwelt
- sowie das Ursprungs-, Atmungs-, Sprach-, und Abwehr-Qi
Auch alle inneren Organe besitzen ein eigenes Qi (z.B. Herz-Qi).


Beurteilung

Mit konventionell-wissenschaftlichen Methoden ist das Qi bislang nicht nachgewiesen oder gemessen worden. Die Vorstellung einer universellen, nicht-materiellen Lebenskraft, die auch im menschlichen Körper wirkt ist dennoch nachvollziehbar, zumindest im philosophischen und religiösen Kontext.


Literatur

  • Hans-Ulrich Hecker, Elmar Thomas Peuker, Angelikma Steveling, Heidelore Kluge, Handbuch Traditionelle Chinesische Medizin, Haug Verlag (2003)
  • Erich Wühr, Chinesische Heilkunst, Gräfe und Unzer Verlag (1996)
  • Daniel P. Reid, Chinesische Heilkunde, Trias Verlag (1995)
  • Colin Goldner, Die Psychoszene, Alibri Verlag (2000)
  • Krista Federspiel/Ingeborg Lackinger Karger, Kursbuch Seele, Verlag Kiepenhauer und Witsch  (1996)
  • Stiftung Warentest, Die Andere Medizin (1991)
  • Pschyrembel, Wörterbuch Naturheilkunde und alternative Heilverfahren, Verlag de Gruyter (1996)






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