Wellness-Beiträge



Entspannt Abheben - Airport Spas sind der neue Trend

von Sylvia Glückert
Die Standortwahl ist mit entscheidend für den Erfolg eines Spa – und wenn der Mensch nicht zum Spa kommt, kommt das Spa zum Menschen. An den Flughäfen der Welt, wo gestresste Menschen Ruhe suchen, aber finden, bietet eine immer größere Zahl von Airport Spas ihre Dienste an. Ein Konzept mit Zukunftschancen.

Ein Airport Spa ist eigentlich eine naheliegende Idee, denn durch frühe Eincheckzeiten wegen verschärfter Sicherheitsmaßnahmen, immer häufigere Verspätungen im Flugverkehr und lange Stopovers bei interkontinentalen Flügen gibt es an Flughäfen ein großes Gästepotential für Spa- und Wellnessanwendungen aller Art. Wobei die Bedürfnisse der Fluggäste durchaus verschieden sind. Manche möchten nach einem lagen Flug Verspannungen lösen und schnellstmöglich wieder fit werden, andere im Voraus etwas gegen Jetleg tun und wieder andere geschwollenen Augen, dehydrierter Haut oder schweren Beinen vermeiden. Dementsprechend breit ist auch das Angebot an Spas, das sich über Flughäfen fast aller Kontinente verteilt. Von schnell und unkompliziert bis edel und luxuriös reichen die Wellness-Konzepte der Airport-Spas.

Das Spa entwickelt Trends.
„Massage Bar“ bietet beispielsweise in sogenannten Massage-Kiosken an 7 Flughäfen der USA von Seattle über Nashville bis Washington schnelle Erholung durch Sitzmassagen, Fußreflexzonen- und Fußmassage an. Die Preise rangieren von $ 19.- bis $ 39.-. Auch in Wien können sich Fluggäste im Transitbereich im „Airport Wellness Plaza“ massieren lassen. Ganz dem Thema Wellness durch Sauerstoff hat sich „O2raOxygen“ in Calgary und drei weitern Locations in Kanada und den USA verschrieben. In ultramodernem Ambiente können Passagiere nach langen Flügen mit stickiger Luft an einer OxygenBar bei Entspannungsmusik frischen Sauerstoff tanken. Aber auch Sauerstoff-Facials, Shiatsu, Aromatherapie, eine Sauerstoffdusche und eine spezielle Ohrkerzenbehandlung zur Linderung von Ohrdruck bei Flügen werden angeboten. Ein Konzept das sich erfolgreich etabliert hat, weitere Airport-Locations sollen folgen. Auch Besucher des internationalen Flughafens von Indianapolis können sich entspannt zurücklehnen und verwöhnen lassen. Das dortige „Passport Travel Spa“ bietet seinen Gästen auf rund 80qm diverse Massagen und Hand-, Fuß- und Haarpflege. Am Flughafen von Vancouver finden Passagiere gleich 3 Locations von „Absolut Spa“. Sowohl im nationalen wie im international Terminal als auch im integrierten Fairmont-Airporthotel befinden sich die Spa-Anlagen des Betreibers. Dabei wird auf die verschiedenen zeitlichen Bedürfnisse der Passagiere eingegangen. Im Terminalbereich werden kürzere Anwendungen wie „Bon Voyage Pediküre“ ($40.-), „Anti-Jetleg Facial“ ($ 75.-), „Happy Landings Warm Stone Massage“ ($ 75.-) und „Altitude Anti-Swelling Beinmassage“ angeboten. Das Spa im Fairmont Hotel bietet hingegen längere Arrangements an und richtet sich neben Reisenden mit mehr Zeit auch an Hotelgäste, Airlinemitarbeiter und das generelle Publikum. Mit zwei Locations am Newark Int. Airport und einer Location in Orlando ist „d_parture spa“ vertreten. In ansprechend designten Räumen wird eine Vielzahl von Anit-Stress Treatments angeboten, die von 10 Minuten bis zu mehren Stunden dauern können. Jedes Spa verfügt auch über einen großzügigen Verkaufsraum, in dem handgepäcktaugliche Kosmetikprodukte in Reisegrößen, kleine Wohlfühlgeschenke, ätherische Öle und Travel-Kits verkauft werden. Ähnlich ausgerichtet ist auch das im Dezember 2004 eröffnete „JetBlue Spa“ im gleichnamigen Terminal 6 des Flughafens JFK. Betrieben wird es von dem New Yorker Spa-Experten „Oasis Day Spa“ in Kooperation mit der preisgünstigen, aber mehrfach für ihre Qualität ausgezeichnete Fluglinie JetBlue Airways. Einzigartig ist dabei die Vernetzung des Spa-Buchungscomputers mit dem System der Airline, sodass geänderte Abfluges-, Ankunfts- und vor allem Bordingzeiten sofort berücksichtigt werden können und garantiert kein Gast im Spa seinen Flug verpasst.

Airlines setzen auf Entspannung.
Generell ist der Trend zu erkennen, dass sich immer mehr Airlines mit den Themen Spa und Wellness auseinandersetzen, um vor allem ihren Business- und Fistclass-Passagieren die Strapazen langer Reisen zu versüßen und ein added value zu bieten. So verwöhnt beispielsweise Cathay Pacific seine Gäste im Hongkong Int. Airport Loungebereich auf über 370 qm mit einem luxuriösen „Elemis Day Spa“. Täglich von 8.30 Uhr bis der letzte Flieger am Abend abgehoben hat bietet sich den Loungegästen ein erlesenes Spa-Programm mit über 50 verschiedenen Treatments. Von belebend bis beruhigend ist für jeden etwas dabei. Auch die beiden britischen Fluggesellschaften Virgin Atlantic und Britisch Airways haben sich dem Wohlbefinden und der Entspannung Ihrer First- und Businessclass-Fluggäste verschrieben. Virgin Atlantic offeriert in seinen „Virgin Touch Beauty Salons“ in Heathrow und Gatwick 30- bis 90-minütige, kostenlose Serviceanwendungen, wie professionelle Nassrasur, Gesichts-, Nacken- und Fußmassagen.  Weitere Treatments können gegen Bezahlung gebucht werden. Außerdem ist Virgin der Pionier in Sachen Wellness und Massagen an Bord. Auf transkontinentalen Flügen erhalten Gäste der First- und Businessclass auf Wunsch an ihrem Platz oder in einer separaten Spa-Area Hand-, Arm-, Kopf- oder Nackenmassagen. Britisch Airways hingegen hat sich mit dem englischen In-Label Molton Brown zusammengetan und elegante „Molton Brown Travel Spas“ in London Heathrow und New York JFK entwickelt. In stimmungsvollem Ambiente aus Licht, Farben, Düften und Musik werden in großzügigen Behandlungsräumen speziell kreierte Travel Spa Treatments angeboten. Diese unterteilen sich in Kategorien mit so wohlklingenden Namen wie „Sleep-Enhancers“, „Nerve-Stabilisers“, „Mind-Sharpeners“ und „Circulation-Therapies“. Innovativ in einem Airport Spa ist die „Immune Booster Duschkabine“ von Hansgroeh, die erschöpfte Reisende mit Eukalyptusduft, Dampf und Massagedüsen sanft zurück ins Leben holt. Das Travel Spa bietet BA-Gästen mit Business- oder Firstclass-Ticket oder BA Silver- oder Goldcard seine 10-minütigen bis einstündigen Treatments als Gratisservice an.

Hotel-Health-Clubs ziehen nach.
Auch die klassischen Health Clubs der großen Hotelketten haben das Airportbusiness für sich entdeckt. So bietet zum Beispiel das Airport Hilton in Chicago in seinem Athletic Club von 5 Uhr bis 23 Uhr die Möglichkeit für eine Gebühr von $ 10.00 Geräte, Schwimmbad und Sauna zu benutzen. Massagen können gegen Berechnung dazugebucht werden. Ein Health Club der Luxusklasse erwartet übernächtigte Transitreisende in Dubai, dem berühmten Drehkreuz zwischen Europa und Asien. Der „G-Force Health Club“ ist Teil des Fünfsterne-Dubai-Airporthotels, das sich in den beiden obersten Stockwerken des neuen, imposanten Shaik Rashid Terminals befindet. Er bietet Fitness-Geräte, Pool, diverse Saunen, Dampfbäder und Jacuzzis. Der Besuch kostet $ 8.- pro Stunde und erfreut sich großer Beliebtheit. Außerdem gibt es einen 24Std. Massage- und Fitnesstrainer-Service, der extra berechnet wird. Die Fluggesellschaft Emirates schenkt ihren First- und Businessclass-Reisenden mit Verbindungsflügen und Wartezeiten einen Gutschein über 3 Std. Club-Benutzung und eine 30-minütige Massage. Auch einige andere Fluggesellschaften nutzen diese Möglichkeit.

Airport und Wellness – eine interessante Konstellation, die der Spa Industrie neue, lukrative Geschäftsfeld eröffnet. Der Run auf geeignete Kooperationen und Locations in Lounges, Transitbereichen, An- und Abflugshallen hat gerade erst richtig begonnen.

Airport Spas im Internet:
www.absolutespa.com
www.departurespa.com
www.massagebar.com
www.moltonbrown.co.uk/dayspa/travelspa.cfm 
www.oasisdayspanyc.com
www.oraoxygen.net
www.passporttravelspa.com

Sylvia Glückert,
Unternehmensberaterin für Spa- und Wellness-Anlagen

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