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HWWI Studie "Gesundheitsentwicklung in Deutschland bis 2037 – Eine volkswirtschaftliche Kostensimulation"


[28.02.2008] Durch den demografischen Wandel drohen bis 2037 Kosten von bis zu 11,2 Billionen Euro im Gesundheitsbereich. Die Alterung der Gesellschaft ist daher die zentrale Herausforderung der nächsten 3 Jahrzehnte für Deutschland.

Das ist das Ergebnis der volkswirtschaftlichen Simulationsstudie "Gesundheitsentwicklung in Deutschland bis 2037" des Hamburgischen WeltWirtschaftinstituts (HWWI) im Auftrag des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller e.V.

Es wurden die zukünftigen direkten Krankheitskosten sowie die indirekten Kosten berechnet, die beispielsweise durch Arbeitsausfälle entstehen. Je nach demografischer Entwicklung kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass bis 2037 insgesamt 910,7 Milliarden Euro bzw. 1,4 Billionen Euro eingespart werden können. Dies entspricht 8,1% bzw. 12,5% der gesamten Gesundheitskosten.

Die Erwerbsfähigkeit im Alter als zentraler Faktor

Die Studie knüpft an die aktuelle Debatte um das Rentenalter an: "Die Beschäftigungsquote der älteren Bevölkerungsgruppen liegt in Deutschland um nahezu ein Drittel unter der Quote in Dänemark, den USA oder Großbritannien. Das ist nicht nur für die Rentenkassen ein Problem. In den höher qualifizierten Berufsgruppen könnte es zu dramatischen Engpässen führen, wenn die Erwerbstätigkeit nicht auch durch eine verbesserte Gesundheit der älteren Bevölkerungsgruppen gesteigert wird", so Dr.Michael Bräuninger, Autor der Studie und Ressortleiter Wirtschaftliche Trends beim HWWI. "Die immense Herausforderung des demografischen Wandels könnte bei verbesserter Gesundheit in Deutschland ausgeglichen oder sogar überkompensiert werden," so Dr. Bräuninger. Eine verbesserte Gesundheit ist durch Innovationen in der medizinischen Versorgung, Umwelt, Ernährung und im Lebenswandel zu erreichen.

Zukunftschancen einer produktiveren Gesellschaft

Innovationen stellen in doppeltem Sinne eine Zukunftschance dar: Die Gesellschaft wird insgesamt produktiver und die Gesundheitsbranche wird zur zentralen Zukunftsbranche. Man sieht in der verbesserten Gesundheit einer innovativen Gesellschaft die zentrale Bedingung für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland: "Vitalität und Produktivität sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Zunächst einmal ist es für jeden einzelnen eine Steigerung der Lebensqualität, wenn er länger gesund bleibt bzw. schwere Folgen seiner Erkrankungen verzögert werden. Wenn es uns gelingt, diese Vitalität auch für den Erwerbsprozess in der Wirtschaft zu nutzen, können wir die bedrohliche Floskel von der alternden Gesellschaft getrost über Bord werfen und künftig von einer nachhaltig produktiven Gesellschaft sprechen."


 


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