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Erste Nationale Verzehrstudie


[31.01.2008] Die Mehrheit der Deutschen ist zu dick. Vor allem Menschen aus weniger gebildeten Schichten neigen zu Übergewicht, hat die neue Nationale Verzehrstudie ergeben.

Die Verzehrstudie ist die erste umfassende Untersuchung über die Ernähungsgewohnheiten in West- und Ostdeutschland seit 20 Jahren.
Bundesweit wurden knapp 20.000 Personen zwischen 14 und 80 Jahren unter anderen zu ihren Essgewohnheiten, ihrem Einkaufsverhalten und ihrem Wissen über die Ernährung befragt. Die Ergebnisse sollen Grundlage für den "Aktionsplan Ernährung" des Bundesministeriums unter Horst Seehofer sein.

Nach Ergebnissen der Studie sind 66 Prozent der Männer und 51 Prozent der Frauen übergewichtig. Jeder Fünfte wird als fettleibig eingestuft und erhöht sein Risiko, an Herz- und Kreislauferkrankungen oder Diabetes zu erkranken. Generell gilt, dass weniger Frauen als Männer übergewichtig sind - gleich welchen Alters. Sieben bis elf Prozent der Jugendlichen im Alter von 14 bis 17 Jahren sind ebenso stark übergewichtig. Der Anteil der übergewichtigen 18- bis 19-jährigen Männer ist in den letzten zehn Jahren um 8 Prozentpunkte auf 28 Prozent gestiegen. Bei Frauen und Männer jenseits der 30 ist dagegen der Anteil der Übergewichtigen im gleichen Zeitraum zurückgegangen. Bei Mädchen zwischen dem 14. und 17. Lebensjahr ist der Anteil der Untergewichtigen gestiegen. Im Alter von 17 Jahren sind fast zehn Prozent der Mädchen untergewichtig.
 
Die Studie belegt den Zusammenhang zwischen Bildungsniveau und Übergewicht. Demnach sind rund 70 Prozent der Hauptschüler zu dick, bei Abiturienten ist die Quote nur halb so groß. Beim Einkommen gilt: Je geringer der Verdienst, desto höher der Anteil der Fettleibigen. Viele Deutsche können ihren täglichen Energiebedarf nicht richtig einschätzen: Fast ein Drittel der Befragten machte falsche Angaben.

Wo leben die dicksten Deutschen?

Den höchsten Anteil an übergewichtigen und fettleibigen Menschen hat Schleswig-Holstein (70 Prozent). In Hamburg und Bremen leben dagegen die wenigsten Dicken. Verantwortlich dafür sollen sein: Sozialstruktur und die Einkommenssituation. Der Anteil der übergewichtigen Frauen ist im Saarland mit 60 Prozent am größten. Davon gelten sogar 34 Prozent als fettleibig.
 
Wo wird eingekauft?

Am häufigsten werden Supermärkte besucht, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen. Dahinter folgen Discounter und Lebensmittelfachgeschäfte. Der Preis als Entscheidungskriterium bei Einkauf rangiert auf dem zwölften Platz; Geschmack, Frische und Mindesthaltbarkeitsdatum sind die wichtigsten Kriterien. Bio-Produkte werden von Bürgern mit einem höheren Einkommen bevorzugt. Haushalte, denen bis zu 750 Euro im Monat zur Verfügung stehen, greifen zu 30 Prozent zu Naturprodukten. Dabei sind meistens Frauen für den Einkauf zuständig. Auch Frauen sind eher geneigt, Bioqualität einzukaufen.

Wie schätzen die Deutschen die Risiken ihrer Ernährung ein?

Das größte Gesundheitsrisiko, nämlich eine übermäßige und einseitige Ernährung, wird von den Deutschen unterschätzt. Unter 14 Risikofaktoren landete "Zu viel und zu einseitig Essen" nur auf Platz vier. Dagegen werden die von Gammelfleisch und Pestizidrückständen ausgehenden Gefahren höher eingeschätzt. Große Skepsis herrscht gegenüber gentechnisch veränderten Lebensmitteln bei der Hälfte der Befragten.

Wer hält Diät?

Zwölf Prozent der Deutschen halten aus sehr unterschiedlichen Gründen eine Diät ein. Vor allem ältere Befragte müssen wegen Erkrankungen wie Diabetes besondere Ernährungsregeln einhalten. Nur fünf Prozent - mehr Frauen als Männer - machen eine Diät, um ihr Gewicht zu reduzieren. Die Vegetarier sind eine kleine Minderheit unter den Deutschen: Nur 1,6 Prozent der Befragten gab an, sich fleischlos zu ernähren.


 


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