Wellness-Marktdaten


 

Neue Studie "Health Care Monitoring 2006" der psychonomics AG


[20.06.2006] Mit dem Health Care Monitoring fühlt das Kölner Marktforschungs- und Beratungsinstitut psychonomics AG den Patienten und Konsumenten regelmäßig "auf den Zahn", hinterfragt aktuelle Entwicklungen, verfolgt Trends und liefert marketinggerecht aufbereitete Erklärungen und Handlungsempfehlungen für den Gesundheitsmarkt.

Kaum ein anderer Markt unterliegt aktuell solch gravierenden Veränderungen wie der Gesundheitsmarkt. Nicht zuletzt infolge einschneidender gesundheitspolitischer Veränderungen und Reformen wächst der Entscheidungsspielraum von Patienten und Verbrauchern. Damit stehen die eigentlichen Abnehmer der Gesundheitsleistungen mehr und mehr im Fokus der unternehmerischen Aktivitäten. Ihre Motive, Wünsche und Ängste zu kennen und zu verstehen, wird damit zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor, um die eigene Marktposition zu sichern bzw. auszubauen.

Die Ergebnisse der aktuellen Studie "Health Care Monitoring 2006" (Halbjahresreport), bei der 1.500 Bundesbürger ab 16 Jahren im März und April 2006 repräsentativ befragt wurden belegen, dass das Vertrauen der Bundesbürger in die Gesundheitspolitik auch in Zeiten der Großen Koalition weiter dramatisch abnimmt: Nicht einmal mehr jeder Dritte (29%) traut der Politik noch zu, die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung langfristig sicherstellen zu können. Im vergangenen Jahr waren dies (immerhin) noch 37 Prozent. Die Gesundheitspolitik erhält im Vergleich zu allen anderen Beteiligten im Gesundheitswesen in der Bevölkerung in punkto "Sympathie", "Vertrauenswürdigkeit", "Verlässlichkeit", "Kompetenz" und "Patientenorientierung" mit Abstand die schlechtesten Noten. Sogar die Arzneimittelhersteller, die in der Öffentlichkeit traditionell um ihr Image kämpfen müssen, schneiden hier besser ab. Vorne in der Gunst der Bürger liegen Hausärzte und Apotheker; in Sachen Kompetenz genießen letztere derzeit sogar ein höheres Ansehen als Ärzte.

Auch das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der gesetzlichen Krankenversicherung ist rückläufig. Gleichzeitig verstärkt sich bei vielen Bundesbürgern (36%) der Eindruck, dass sich die Akteure im Gesundheitswesen deutlich stärker von Eigeninteressen als vom Patientenwohl leiten lassen.

Das Gesundheitsverhalten ändert sich infolge der gesundheitspolitischen Reformen der letzen Jahre erkennbar weiter: Nur noch weniger als ein Viertel der Bundesbürger (23%) gehen nach eigenen Angaben direkt zum Arzt, wenn sie spüren, dass sie krank werden. 1998 lag dieser Wert noch doppelt so hoch (56%). Knapp zwei Drittel der Deutschen (61%) versuchen sich bei leichteren Beschwerden zunächst mit rezeptfreien Medikamenten selbst zu helfen (2003: 55%). Zudem greift mehr als jeder dritte Deutsche zu Beginn leichterer Erkrankungen auf "bewährte Hausmittel" zurück und verzichtet auf eine Medikamenteneinnahme. Ein Viertel unternimmt bei leichteren Beschwerden sogar gar nichts und wartet einfach ab, bis die Erkrankung vorüber geht. Gleichzeitig ist der Stellenwert von Apothekenbesuchen als "kleiner Arztbesuch zwischendurch" weiter gestiegen: 64 Prozent lassen sich bei leichteren Erkrankungen von Apothekern beraten und verzichten stattdessen auf Arztbesuche (2003: 56%).

Auch zusätzliche Apotheken-Services wie Informationsveranstaltungen zu Gesundheitsthemen, regelmäßige Gesundheits-Newsletter oder konkrete Beratungsleistungen wie Ernährungsberatung stoßen auf hohes Interesse. Der Kauf in Apotheken wird insbesondere durch die qualifizierte fachliche Beratung, die
Überzeugung von der Produktqualität sowie die große Produktauswahl
motiviert. 36 Prozent der Bundesbürger sind "exklusive Apothekenkäufer": sie können sich den Einkauf der zur Selbstmedikation freigegebenen Arzneimittel auch in Zukunft nur in der Apotheke vorstellen.

Zwei von fünf Deutschen (40%) kaufen freiverkäufliche Medikamente mittlerweile außerhalb von Apotheken in Drogerien, Reformhäusern, Supermärkten oder bei Discountern ein. Weitere 24 Prozent stehen dem Kauf der so genannten "OTC-Präparate" (OTC = over the counter / engl.) außerhalb von Apotheken aufgeschlossen gegenüber.

Das monatliche Ausgabevolumen für OTC-Präparate (wie freiverkäufliche Erkältungsmittel, leichte Beruhigungsmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Rheumasalben etc.) liegt nach Verbraucherangaben durchschnittlich bei 9,30 Euro und hat sich gegenüber 2004 um 8 Prozent erhöht. "Überzeugte Mass-Market-Käufer" (37%) geben mit 11,10 Euro durchschnittlich deutlich mehr für
OTC-Produkte aus, als die etwa gleich große Gruppe der "exklusiven
Apothekenkäufer" (9,00 Euro). Kunden von Reformhäusern kaufen zu 64
Prozent dort auch Gesundheitspräparate ein; im Verhältnis deutlich
häufiger als die Kunden von Drogeriemärkten (37%), Supermärkten (17%)
und Discountern (17%).

Für die verschiedenen Einkaufsstätten sprechen aus Verbrauchersicht ganz unterschiedliche Gründe: Für Reformhäuser sprechen neben der Produktqualität insbesondere die natürliche Grundlage der angebotenen Arzneimittel.
Drogeriemärkte können vor allem über den Preis punkten. Und für den Kauf von OTC-Produkten im Supermarkt oder beim Discounter spricht neben dem Preis insbesondere die Bequemlichkeit - man geht ohnehin häufig dorthin.

Nahrungsergänzungspräparate als Mittel zur "körperlichen Stärkung und Gesunderhaltung" werden von jedem dritten Bundesbürger (36%) regelmäßig eingenommen. Knapp die Hälfte (45%) lehnen deren Verwendung - insbesondere ohne vorherige Empfehlung von Ärzten, Apothekern oder Ernährungsberatern - aber ab.

Die Gesamtstudie "Health Care Monitoring 2006" und die Teilstudie "OTC im Mass Market" können über die psychonomics AG bezogen werden.


 


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