So gelingt der Weg vom guten Vorsatz zum dauerhaften Erfolg

 

Mit dem Rauchen aufzuhören ist kinderleicht. Ich habe es schon hundert Mal geschafft.
(Mark Twain)

Mit dem Rauchen aufhören, weniger Alkohol trinken, gesünder essen, mehr bewegen, weniger Stress, … Same procedure as every year: Millionen Menschen rund um den Globus wollen ab dem 1. Januar sich selbst und ihr Leben verbessern. Die traurige Bilanz: Die meisten scheitern schon nach wenigen Tagen oder Wochen mit ihren guten Vorsätzen. Der Hauptgrund: Sie sind schlecht oder gar nicht darauf vorbereitet. Lutz Hertel, der Vorsitzende des Deutschen Wellness Verbands, weiß, wie der Weg zum Erfolg gelingt. Er ist Psychologe und hilft seit mehr als 30 Jahren Menschen dabei, ihre Gewohnheiten zu ändern.

Die Antriebsenergie

Willst Du wirklich etwas in Deinem Leben zum Besseren ändern? „ICH WILL!“ gibt Dir bedeutend mehr Kraft als „ich müsste“ oder „ich sollte“.  Hinterfrage Dich selbst, warum Du diese Änderung eigentlich willst? Schreib es Dir auf, damit Du den tieferen Grund nicht vergisst.Wie siehst Du Dich selbst und Dein Leben, nachdem Du Deinen Vorsatz erfolgreich umgesetzt hast? Visualisiere ein möglichst detailliertes inneres Vorstellungsbild. Wie fühlst Du Dich am Ziel? Rufe Dir dieses Bild und Gefühl immer dann in Erinnerung, wenn Du Schwächemomente hast und in alte Gewohnheiten zurückzufallen drohst.

Der Plan

Überleg Dir genau, wie Du ans Ziel kommst. Du brauchst einen Aktionsplan: Was mache ich wann und wie? Teile den Weg in realistisch erreichbare Etappen ein, setze Dir Zwischenziele, die konkret und messbar sind. Erreichst Du Deine Zwischenziele, hast Du Erfolgserlebnisse. Das bewahrt Deine Motivation. Erreichst Du sie nicht, korrigiere Deine Planung, aber gib das Ziel nicht auf. Sei auf Widerstände und Rückschläge innerlich vorbereitet. Mach Dir bewusst, was alles schief gehen kann und wie Du Dein Projekt in einer solchen Situation rettest. Geh davon aus, dass im Leben nur selten alles glatt läuft und dass es schwierige Phasen geben wird. Kein Grund, um sein Ziel aufzugeben. Es ist ganz normal.

Die mentale Stärke

Ein neues Verhalten in eine dauerhafte Gewohnheit zu transformieren, benötigt in der Übergangsphase einiges an Energie und mentaler Stärke. Diese Superkräfte sind Ehrgeiz, Disziplin, Selbstvertrauen und Durchhaltevermögen. Es gibt Menschen, die viel davon haben. Wenn Du nicht dazu gehörst, nutze diese Helfer:

  • Erinnere Dich immer wieder an die Gründe, was die tieferen Gründe dafür sind, dass Du etwas ändern willst und nutze die Kraft der inneren Bilder (siehe oben).
  • Suche Dir einen Unterstützer ("Buddy") oder eine ganze Gruppe von Leuten, die vielleicht sogar das gleiche erreichen wollen wie Du. Lass Dich mental und auch praktisch anspornen, auf der Spur halten und auch kontrollieren.
  • Arbeite mit selbstbejahenden Aussagen (Affirmationen), die Du gut sichtbar und unvermeidlich um Dich herum platzierst. Du kannst sie Dir auch jeden Tag selbst als E-Mail senden (zum Beispiel: „Ich verlasse keine Sekunde später als … Uhr den Arbeitsplatz.“)
  • Beschaffe Dir technische Hilfsmittel, wie zum Beispiel ein gutes Fitnessarmband oder eine App, die Dich erinnern, motivieren, inspirieren, Deinen Weg dokumentieren und Dich für Erfolge loben.

Der richtige Zeitpunkt

Überlege Dir gut, ob der 1. Januar wirklich der beste Zeitpunkt für Deine geplante Veränderung ist. Der Beginn eines neuen Jahres hat zwar eine starke symbolische Kraft für einen Neuanfang, aber Deine persönlichen Erfolgschancen könnten zu einem anderen Zeitpunkt viel besser sein. Alle Bedingungen in der folgenden Checkliste sollten erfüllt sein, bevor Du den Startschuss für Dein Projekt setzt:

  • Spürst Du im Moment ausreichend (Leidens-)Druck, also Motivation für einen längeren Weg hin zu einer dauerhaften Gewohnheitsänderung?
  • Hast Du jetzt die dafür erforderliche Zeit und Energie? Wird Dein Projekt die hohe Priorität behalten, die es braucht, damit sich eine neue Gewohnheit festigt?
  • Stehen keine anderen wichtigen Projekte in Deinem Arbeits- und Privatleben an?
  • Bist Du in einer hinreichend guten körperlichen und psychischen Verfassung?
  • Hast Du wirksame und zuverlässige Unterstützung zur Verfügung?

Gewohnheiten ändern, das ist kein leichtes Unterfangen. Es ist schon erstaunlich, wie naiv erwachsene Menschen an ein solches Projekt herangehen und wie schnell sie es wieder aufzugeben bereit sind. Die menschliche Schwäche wurde schon im Matthäus-Evangelium für in treffende Worte gefasst: „Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“ Wer trotz aller guten Vorbereitung und Unterstützung mit seinem Vorhaben scheitert, sollte sich damit trösten. Es ist wohl ein Teil der menschlichen Natur.

Wenn Du nicht nur eine bestimmte Gewohnheit, sondern Dein ganzes Leben verändern möchtest, kannst Du einen Wellnessplan über zwei Jahre verwenden, mit dem das relativ mühelos gelingt. Lutz Hertel hat ihn hier auf der Website des Deutschen Wellness Verbands zur Verfügung gestellt.


Autor: Lutz Hertel (28.12.2023)

Lutz Hertel ist selbständig tätiger Gesundheitspsychologe in Düsseldorf. Er war in der Lebensstil-Hochschulforschung aktiv und unterstützt seit mehr als dreißig Jahren Menschen dabei, ihr Leben erfolgreich zum Besseren zu verändern. Auch in Unternehmen leistet er entsprechende  Beratung und bietet Beschäftigten in individuellen Sprechstunden Unterstützung bei beruflichen und betrieblichen Veränderungsprozessen an. 1990 initiierte er den Deutschen Wellness Verband und ist seitdem der geschäftsführende Vorsitzende.

 


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