Wellness-Marktdaten


 

Neue Verbraucher-Studie: Ernährungstrends


[27.03.2012] Lebensmittel Zeitung, Gruner + Jahr Media Sales, BRIGITTE und ESSEN & TRINKEN schauen den Deutschen in den Kühlschrank

Vier Megatrends prägen die Ernährung der Deutschen. Das belegt eine psychologische Studie zu Ernährungsverhalten, Einstellungen und Bedürfnissen der Verbraucher, die Gruner + Jahr Media Sales, Linie Style, die Zeitschriften BRIGITTE, ESSEN & TRINKEN und die Lebensmittel Zeitung jetzt gemeinsam vorlegen.

Die Forscher des beauftragten Rheingold-Instituts fanden heraus, dass sich neben einem Naturtrend - verbunden mit Vertrauen in Bio-Produkte und Nachhaltigkeit - ein Wissenschaftlichkeitstrend abzeichnet. Dieser äußert sich in der Beachtung wissenschaftlicher Untermauerungen wie Siegel oder Prüfungen durch Lebensmittelinstitute. Hinzu kommen der Ästhetisierungstrend - entsprungen dem Körper- und Gesundheitskult-, der sich in einem Vertrauen auf stylishe, genussintensive Produkte und Gourmetwelten niederschlägt, sowie der Traditionstrend. Hier sympathisieren Verbraucher mit klassischen, bewährten Produkten - vom Eisbein bis hin zur Fertigsuppen-Tüte. Die Studie prognostiziert, dass die Trends Natur und Wissenschaftlichkeit künftig am meisten Einfluss auf das Verbraucherverhalten haben werden.

Alle Trends spiegeln vor allem ein Grundthema: Worauf ich mich im Mikrokosmos des Essens und Trinkens verlassen kann, wenn die Welt "da draußen" kriselt. Der Rückzug in die eigenen vier Wände und an den heimischen Herd vermittelt Sicherheit und Geborgenheit.

Food ist also eindeutig ein gesellschaftliches Megathema. Du bist, was Du isst - Die Fülle von Alltagsoptionen rund um die eigene Ernährung führt zur Ausbildung zahlreicher unterschiedlicher Ernährungsstile. So wie man seinen Lebensstil über die Kleidung oder Wohnungseinrichtung ausdrückt, so soll auch die Ernährung mehr und mehr die eigene Identität ausdrücken.

Die Studie konnte insgesamt zehn Ernährungstypen identifizieren. Darunter etwa die "Tafelfreudigen". Sie halten klassische Familienwerte hoch und pflegen einen kultivierten, gehobenen Lebensstil. Es gehört zum Selbstverständnis, dass die Dinge auch mal etwas mehr kosten. Gäste und Familie werden kulinarisch verwöhnt. Wird etwa eine Salami gekauft - bestenfalls im Delikatessengeschäft - dann ist es die luftgetrocknete aus der Toskana. Bodenständigen Genuss suchen dagegen "Naturisten". Sie mögen das Ursprüngliche und ziehen Energie aus dessen Kraft. Bei selbst gemachten Produkten kommen "Naturisten" ins Schwärmen. Sie vertrauen einer sandigen Kartoffel vom Wochenmarkt mehr als einer gewaschenen aus dem Supermarkt. Mit einer moralisch anspruchsvollen Ideologie ist die Ernährungsweise von "Mr. und Mrs. Right" verbunden.

Dieser Typ orientiert sich überwiegend an Bio-Qualität. Curry-Wurst & Co stehen auf der Verbotsliste. Mit diesem hohen Anspruch an sich und ihre Ernährung wird gleichzeitig auch ein gewisser sozialer Status vermittelt. Mit der steigenden Bedeutung derartiger Ernährungsstile wird Essen und Trinken als Bestandteil des persönlichen "Gesamt-Lifestyles" immer wichtiger. Die Konsequenz: Es ist nicht mehr alles erlaubt. Ernährungsstile legen den Speiseplan fest - etwa "nur Bio". Allerdings sind diese Konformitätsmuster nur das "Standbein" der Ernährung. Mit dem "Spielbein" werden immer wieder Ausflüge in andere Stile unternommen. So möchte die experimentierfreudige Gewürzexpertin auch mal eine einfache einheimische Kartoffelsuppe genießen.


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