Qi Gong



 
 

Definition

Atem- und Meditationstherapie der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Qi bedeutet Wirkung/Lebensenergie und Gong steht für Übung oder Arbeit.


Ursprung

Qi Gong (sprich: tschi gung) geht auf die 3000 Jahre alte chinesische Philosophie und Medizin zurück. Die Übungen des Qi Gong wurden von dem chiesischen Arzt Huoa-Tuo (112-207) entwickelt. Aus seinen Übungsfolgen der Fünf Tiere gingen das heutige Qi Gong und auch das Tai Chi hervor.


Methode

Qi Gong ist eine Meditations-, Bewegungs-und Atemtechnik, die regulierend auf das vegetative Nervensystem und gegen funktionelle Störungen wirkt.
Es gibt eine "harte" und "stille" Methode. Hart bedeutet, dass die kosmische Energie zu einer enormen Kraft führt, die den Körper stärker als Speerspitzen und die Handkante härter als Stein macht. Normalerweise wird das "stille" Qi praktiziert. Die weichen Übungen reichen aus, um die heilenden Wirkungen des Qi zu aktivieren. Die Übungen sind langsam und ruhig, leicht zu erlernen und beanspruchen keinen großen Raum. Ein tägliches Training von 10 bis 15 Minuten pro Tag reicht aus. Mit den Übungen sollen Krankheiten vorgebeugt und Beschwerden gelindert werden können. Regelmäßige tägliche Übungen sollen zudem die Konzentrationsfähigkeit stärken und für innere Ruhe und Gelassenheit sorgen. Qi Gong wird häufig ergänzend zur Akupunktur eingesetzt.


Beurteilung

Die leichten Übungen sind empfehlenswert zur Entspannung und können mit Sicherheit keinen Schaden anrichten. Reguliernde Wirkungen auf das vegetative Nervensystem können als gesichert gelten, ähnlich dem Autogenen Training. Insofern kann Qi Gong ergänzend auch bei vielen Erkrankungen, Beschwerden und Befindlichkeitsstörungen angewendet werden. Die darüber hianus gehenden versprochenen Wunderwirkungen beruhen nach westlichem Verständnis auf einem Placeboeffekt.
Die Ausbildung sog. "Zertifizierter Qi Gong-Meister” rekrutiert sich oftmals leider nur aus Wochenendkursen.


Literatur

  • Ulli Olvedi, Das Stille Qi Gong, Otto Wilhelm Barth Verlag (1994)
  • Hans-Ulrich Hecker, Elmar Thomas Peuker, Angelika Steveling, Heidelore Kluge, Handbuch Traditionelle Chinesische Medizin, Haug Verlag (2003) Colin Goldner, Die Psychoszene, Alibri Verlag (2000)
  • Krista Federspiel und Ingeborg Lackinger Karger, Kursbuch Seele, Verlag Kiepenhauer und  Witsch  (1996)
  • Günter Gerhard und Beatrice Wagner, Sanfte Medizin, Kilian Verlag (2000)
  • Stiftung Warentest, Die Andere Medizin (1991)
  • Pschyrembel, Wörterbuch Naturheilkunde und alternative Heilverfahren, Verlag de Gruyter (1996)






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